oder einfach: 3 Wochen Frankreich!
Während Magdeburg unter der frühen Hitze dampfte, haben wir mal wieder unseren Puck angehängt und uns über die Grenze nach Frankreich gemacht. 3 Wochen ohne Verpflichtungen, DSGVO und Terminkalender. Einfach der Nase nach, in Richtung Süden.
Seit mir eine Freundin diesen Krimi geliehen hat, wollte ich unbedingt auch mal an die Cote Bleue. Nach 2 Tagen und reichlich Pfingstverkehr rutschten wir noch so gerade auf den ausgewählten Campingplatz. Zwar hatten wir noch ein kleines Plätzchen mit Meerblick und Riesenpinie erwischt, waren aber komplett umzingelt von Schwaben. Die hatten Pfingstferien und begegneten uns in diesem Urlaub gefühlt überall. Mit großem Equipment und viel TamTam – nicht immer zu unserem Vergnügen.
Aber es gab ja noch das Meer, die Felsen und ab und an – nach langer Suche – die Einsamkeit. Das Titelbild zeigt meinen Lieblingsort. Am Ende einer Sackgasse zur Küste, nach kleinen Fußwegen ohne Wegweiser saßen wir plötzlich an diesem kleinen Hafenbecken. Nur 3 Franzosen, leichtes Plätschern, keine Eisbude und der Blick aufs nur wenige Kilometer entfernte Marseille, völlig unwirklich und ganz zauberhaft. Ein Platz um die Seele spazieren zu schicken.
Oder 10 km weiter im Landesinneren der kleine Markt mit regionalen Produkten. Die dort gekauften Zutaten schmeckten wie aus der Sterneküche. Nach dem Einkauf noch ein Café creme am Rande des Marktplatzes. Das geschäftige Treiben ersetzt jedes Kinoprogramm.
Nach ein paar Tagen zog es uns weiter gen Südwesten. In Marseillan gibt es lange Strände statt Felsen, mindestens 10 Campingplätze und ein grandioses Fischrestaurant. Das und ein netter Ausflug nach Montpellier konnte uns trotz wechselhaften Wetters die Zeit genießen lassen – Fotos hab ich natürlich nur bei blauem Himmel gemacht 😉
Aber auch hier trieb es uns nach einer knappen Woche wieder weiter – Richtung spanische Grenze ins Rousillon. Für uns noch unbekannte Gegend. Wenige Kilometer vor den Pyrenäen gibt es hier auch noch weite Sandstände, die Berge im Dunst am Horizont.
Dahinter eine fruchtbare Landschaft – wir schwelgten in gerade reifen Aprikosen und Artischocken. Und nur 10 km entfernt Perpignan. Eine kleine Universitätsstadt mit gut 100 000 Einwohnern, einer trutzigen Festung des Königs von Mallorca und buntem Treiben auf Straßen und Märkten. Ich hab mich sehr in der Ort verliebt. Das gehört auch zum Urlaub – die Gedankenspiele „was wäre wenn ich einfach hierbleibe?“.
Zum Anfang der letzten Woche haben wir uns dann höflich vom Mittelmeer verabschiedet und sind ins Landesinnere gefahren. Mitten ins Zentralmassiv, die Route de Fromage entlang in die Auvergne. Was für ein Kontrast. Eine Hochebene auf knapp 1000 Metern, darauf überall Vulkankegelberge verteilt, die Puys. Und alles mit saftigsten Bergblumenwiesen überzogen, auf den Gipfeln lag noch Schnee. Das war, während ihr hier bei 34 Grad vor euch hin köcheltet. Wir sind ein wenig gewandert, haben köstlichen Käse gegessen und uns mit Wassergymnastik im Campingpool fitgehalten.
Wie ihr an der Überschrift gelesen habt, gestrickt habe ich selbstverständlich auch ganz fleißig.Der Hashtag nevernotknitting beschreibt es ganz gut. Unsere Campingplatznachbarn witzelten schon ab und an. Fertig geworden ist der Julia Genser von Sandnes, das Alanis Top, der Sommer-Cardi, der Areas und ein „Frei-Schnauze-Tuch“ aus Filigran.
Könnt ihr alles ab morgen wieder live bei mir im Laden bestaunen und befühlen. Ich freu mich wieder auf mein Lädchen und auf den Sommer mit euch!