11 Jahre maschinistin – ein Grund zum Feiern?

11 Jahre maschinistin – ein Grund zum Feiern?

Der Anfang

Am 2. Februar 2012 hat die maschinistin ihre Tür aufgeschlossen. Damals noch in der Klosterbergestraße in Buckau und mit einem sehr überschaubaren Woll-Sortiment.

Da mein Aszendet aber das Eichhörnchen ist, wuchsen die Wollberge schnell und stark. Mein Büro zog schon ein Jahr später in die Küche, so konnte ich den 2. Raum auch mit wolligen Schätzen füllen. Als 2018 gefühlt jede Ritze mit Wolle gefüllt war, suchte und fand ich meinen jetzigen Laden. 90 qm Platz und in Stadtfeld.

Stadtfeld

Hier gab es plötzlich jede Menge Platz für Wolle und Kreativität. Eine Retro-Bäckereieinrichtung bot die passende Bühne für die wolligen Stars und ein großen Tisch machte Platz für Treffs und Kurse. Es kamen viele neue Kundinnen, die ersten 18 Monate waren großartig.

Einschnitte

Dann war es März 2020 und Corona war plötzlich der Mittelpunkt unseres Lebens. Plötzlich musste ich meinen Laden für 7 Wochen schließen, kurz vor dem so wichtigen Weihnachtsgeschäft kam der 2. Lockdown. Jetzt rächte es sich, dass ich meinen Onlineshop immer auf die lange Bank geschoben hatte. Hektisch wurde das Thema endlich umgesetzt, freie Zeit war ja genug da. Ich erinnere mich an fast heimliche Wollübergaben außerhalb der Ladentüren, Lieferfahrten mit meinem Lastenrad und viele andere kreative Lösungen.

Schmerzlich vermisst haben wir unsere Stricktreffs. Bis auf vereinzelte Frischluftvarianten im Sommer lagen Treffs und Kurse für gut 2 Jahre auf Eis.

Und als endlich absehbar war, dass Corona unseren Alltag nicht mehr beherrscht und wir uns auf ein Stück Normalität freuten, zwangen die Russen die Ukraine in den Krieg. Nix mit Normalität, Energieknappheit, Inflation und viele Sorgen.

Mir ist bewusst, Wolle ist ein Luxusprodukt. Und so konnte ich Monat für Monat den Rückgang meiner Umsätze beobachten. Parallel stiegen Miete und Nebenkosten wie bei euch allen stark an.

Mir geht es hier nicht darum, euch etwas vorzujammern! Ich möchte euch nur erklären, warum ich meinen Laden nicht weiterführe.

Im Sommer läuft mein Mietvertrag aus. Ich habe nicht den Mut, mich noch einmal langfristig zu binden. Also wird es die maschinistin ab Mai/Juni 2023 nicht mehr in der euch bekannten Form geben.

Was geht, was bleibt?

Klar ist, was geht: das klassische Ladengeschäft.

Was wird bleiben: erst einmal der Onlineshop. Und auf jeden Fall die pflanzengefärbten Garne! 

Ich habe meine Fühler nach einem kleinen Atelier ausgestreckt. Dort wäre Platz für die Färberei und kleine Atelierverkäufe. Wahrscheinlich auch die Möglichkeit für Stricktreffs und Kurse. Aber das braucht noch ca. 4 Wochen bis zur endgültigen Entscheidung. Sobald es Neuigkeiten gibt: ihr erfahrt es!

Wie weiter?

Bis Mitte oder Ende April wird der Laden auf jeden Fall weiter regulär geöffnet bleiben. Danach gibt es sicher noch einzelne Aktionen und Sonderöffnungen, nur nicht mehr die festen Zeiten.

Ich muss unbedingt meinen üppigen Warenbestand verkleinern, von 90 auf 10 qm ist kein kleiner Schritt. Daher werde ich ab Februar immer wieder Artikel reduzieren, sowohl im Laden als auch im Onlineshop. Nach-Bestellungen wird es nur noch sehr vereinzelt geben, das Lager muss weg.

Und dann sollen bis Mai alle noch vorhandenen Artikel in den Onlineshop wandern, eine sportliche Aufgabe.

Wenn ihr noch Gutscheine habt, löst sie bitte bis April im Laden ein. Falls das nicht klappt, könnt ihr danach mit euren Ladengutscheinen auch noch im Onlineshop einkaufen.

Zu guter Letzt

Natürlich werde ich am 2. Februar feiern! Der Laden hat 11 Jahre mein Leben bereichert. Ich habe so viele liebe Menschen kennengelernt, durfte meine Wollliebe zum Beruf machen. Danke für alles.

Und ihr wisst ja, wer loslässt hat die Hände frei!