Von Wichteln und Wünschen

Von Wichteln und Wünschen

Darf ich vorstellen: Gneville der Wichtel. Zumindest will er das mal werden, wenn er fertig ist. Momentan warte ich auf die bestellte Füllwatte um ihm das gewünschte Volumen zu schenken.

Aber wieso stricke ich gerade an Gneville (und seinen Geschwistern)?

Vorgestern musste ich mit schwerem Herzen unser Familienweihnachten absagen. Da bei mir, meiner Frau und unseren Läden keine freiwillige Selbstquarantäne vor den Feiertagen möglich ist, will ich das Risiko mit meinen zahlreichen Verwandten über 80 einfach nicht eingehen.

Wir bleiben also über Weihnachten unter uns und daheim. Aber ich werde Päckchen verschicken, mit liebevoll gestrickten Wichteln.

Schon vor längerer Zeit bin ich auf die zauberhaften Gnome von Sarah Schira gestoßen. Sie strickt sie nicht nur als Figuren, es gibt bei ihr sogar Pullover, Becherwärmer und Handschuhe mit diesen guten Geistern.

Ich finde, ein perfektes Geschenk für dieses Weihnachten. Alle meine guten Wünsche für geliebte Menschen zaubere ich in ihre verzopften Maschen. Und kann über diese kleinen Stellvertreter doch ein kleines Stück unter den weit entfernten Weihnachtsbäumen sitzen.

Mein derzeitiges Modell heißt „Here we Gnome again“. Keine Angst, die Anleitung gibt es auch auf deutsch. Gestrickt habe ich es aus der Tove von Sandnesgarn, dem kleinen Bruder des Fritidsgarn. Ich finde, den Wichteln steht die norwegische Rustikalität gut zu Gesicht. Und die Dicke der Wolle ist bei diesem Modell nicht wirklich wichtig, euer Gnom wird einfach nur etwas größer oder kleiner bei dickerem oder dünnerem Garn. Das Zopfmuster lässt sich sehr gut auch ohne Hilfsnadel stricken, es beschäftigt das Hirn genau im richtigen Maß um den derzeitigen Tagesstress hinter sich zu lassen.

Und da mir Gneville und seine Geschwister so viel Freude bereiten, hab ich mich gleich für den Mystery-KAL „ADVENTure“angemeldet. Da gibt’s vom 1. bis 24. Dezember tägliche Mails mit Strickhäppchen und am Ende sitzt dann Gnutmeg unter unserem Baum. Und skypt fleißig mit seinen Geschwistern.

Das Strickset könnt ihr hier bestellen.

 

Zwischenprojekt oder Trotzki braucht einen Pullover

Zwischenprojekt oder Trotzki braucht einen Pullover

Unsere Freunde sind ganz große Liebhaber ziemlich kleiner Hunde. Nachdem ihr Bruno ziemlich genau vor einem Jahr als altersschwacher Herr in den Hundehimmel entschwand, zog in diesem Jahr ein neuer Wirbelwind ein.

Er hört auf den Namen Trotzki – obwohl hören ein relativer Begriff ist, zumindest für Trotzki. Am vergangenen Wochenende gab es die schon traditionelle Martinsgans bei uns, der pubertierende Rüde war natürlich ebenfalls geladen.

Seine erste Amtshandlung: einen Holzwolle-Ofenanzünder zerlegen und gleichmäßig über das gesamte Erdgeschoss verteilen. Weitere Opfer des Abend: eine Rückenrolle aus Styropor, Teppichfransen und natürlich die Mülltüte.

Es war ein wenig wie mit Kleinkindern, alles musste mindestens auf Hüfthöhe geräumt werden um vor ihm sicher zu sein.

Und was hat all das denn nun mit Stricken zu tun?

Jetzt ist Trotzki ziemlich verfroren und kann sehr süß gucken. Und zum Glück ist er auch sehr klein: XS in Hundepullover-Konfektionsgrößen. Und da ich ebenfalls vergangenen Woche über die todschicken Hundepulloveranleitung von Purl Soho gestolpert war, hatte ich spontan Lust ihm einen kleinen Pulli zu stricken. Die Besitzer hatten genaue Farbvorstellungen, zum Glück passte die Tasmanian Tweed sowohl von Farbe als auch von der Stärke perfekt zur Anleitung. Und es macht großen Spaß zu stricken. Heute Abend muss ich noch die Ärmel stricken, dann können wir versuchen, den Hund in den Pulli zu bekommen.

Und falls Trotzki nicht wieder wie der Wirbelwind durch die Gegend saust, werde ich euch auch ein Tragebild zeigen.

Also, falls ihr noch ein Weihnachtsgeschenk für eure vierbeinigen Familienmitglieder sucht, ich kann die Anleitung wirklich empfehlen.

 

Wasserstandsmeldung

Wasserstandsmeldung

Auch wenn mir gerade eigentlich die Zeit fehlt, ich muss euch doch wieder auf den aktuellen Stand bringen. Und erklären, warum letzte Woche komplette Funkstille war.

Das Drama mit dem abgeschalteten Onlineshop haben die meisten ja schon mitbekommen. Aber getreu meinem Motto „Krise als Chance“ arbeite ich gerade nahezu 24/7 an einem neuen System und Shop. Erster Erfolg: ich habe Augenringe wie ein Pandabär! Aber: es wird toll. Schöner, kundenfreundlicher, übersichtlicher. 

Geplanter Start: 18. November. Noch nicht mit allen Produkten und Features, aber als solide Grundlage. Tendenz wachsend.

Aus dem Grund tritt natürlich alles andere in den Hintergrund. Selbst Strickzeit ist schwierig zu finden. Da ich immer einen Schubs für meinen inneren Schweinehund brauche, hab ich kurzerhand hier geschrien, als ChrisBerlin Teststrickerinnen für ihren neuen Trifle-Schal brauchte. Das Garn, die Balayage von Pascuali war gerade frisch bei mir im Laden angekommen. Die Anleitung (erscheint am 23.11.) ist zum Glück anfängertauglich, also auch für mich im Kassenkoma nachstrickbar. Und es hat sogar Spaß gemacht und zu einer gewissen Entspannung geführt.

Wenn der Shop online geht, stelle ich euch passende Pakete ein, ansonsten gibt es das Garn auch im Laden.

Und wenn euch der Sinn nach einem ganz anderen Projekt steht: Sandnesgarn hat eine hinreißende Gratisanleitung für einen Weihnachtspullover herausgebracht! Ihr wollt ihn stricken? Schreibt mir eine Mail mit eurer Größe, ob ihr ihn aus der Smart oder Alpakka stricken wollt, und ich bestell euch das passende Garn!

Ich pflege jetzt weiter Artikellisten und Attribute und freu mich auf nächste Woche!

Wolle statt Klopapier

Wolle statt Klopapier

Edit: Der Onlineshop wurde inzwischen von meinem Softwareanbieter abgeschaltet, dafür ist die Mützenanleitung jetzt bei ravelry online.

Stricken entspannt. Auf den Geist und den Kreislauf übt es eine ähnliche Wirkung aus wie Meditation oder Yoga. Das bestätigen zahlreiche Studien und auch eure und meine ganz persönlichen Erfahrungen.

Ab kommenden Montag haben wir wieder einen Lockdown, diesmal „nur“ die Light-Variante. Während Kulturschaffende und Gastronomie komplett lahmgelegt werden können Eltern und Einzelhändler diesmal erleichtert sein.

Trotzdem hatte ich gestern ein unangenehmes Deja-Vu. Ich erinnerte mich lebhaft an vergangenen März, die Ohnmacht den Laden zu schließen, das hektische Zusammenhauen eines Onlineshops, das ruhelose Tigern durch meinen geschlossenen Laden, nicht wissend, wie es weitergeht. Aber, als erfahrene Strickerinnen wissen wir: Aufgeben ist keine Option. Egal ob es um komplizierte Strickprojekte oder fordernde Alltagssituationen geht.

Stricken ist eine perfekte Hilfe und ein guter Lehrmeister. Ruhig sitzen, die Nadeln bewegen und das Strickstück beim Wachsen beobachten. Immer gleiche Bewegungen machen meinen Geist frei und ruhig. Und irgendwann begibt er sich auf Wanderschaft. Mir kommen Ideen für neue Muster und Projekte.

In der vergangenen Woche kam dabei ein neues Mützendesign heraus. Die Zutaten: 2 Knäuel der traumweichen Tasmanischen Tweed von Atelier Zitron, ein Blättermuster mit dem ich schon seit 3 Monaten spiele und 2 Abende Zeit.

Das Blättermuster kam zum ersten Mal ins Spiel, als mich eine Freundin bat, zur Erstpräsentation ihrer neuen Mode aus Pflanzengefärbten Stoffen ein passendes Tuch zu entwerfen. Das sollte exklusiv bei ihrer Modenschau am 15. November veröffentlicht werden. Leider wird daraus jetzt vorerst nichts.

Dafür werde ich am Wochenende die Anleitung für die Blättermütze bei Ravelry veröffentlichen.

Falls ihr sofort ein neues Projekt braucht, ein perfektes Calm-Down-Projekt ist der Big Easy vom Melanie Berg! Ich mag ihre Tücher ja immer sehr gerne, sie haben die perfekte Balance zwischen Herausforderung und Entspannung und in das Ergebnis kann man sich meistens großzügig einwickeln.

Als passenden Garn kann ich euch meine pflanzengefärbte one & only ans Herz legen. Durch die Pflanzenfärbung passen die Farben immer harmonisch zueinander.

Wenn ihr eher die pudrigen Töne bevorzugt, Könnt ihr auch zur Alpakka Silke von Sandnesgarn greifen, mit sanften Farben und dezentem Glanz.

Und wer jetzt immer noch Team Klopapier ist, der kann vielleicht mit dieser Anleitung etwas anfangen 😉

Zeit für Norwegen

Zeit für Norwegen

Das wäre jetzt schön. Aber als Strickerinnen können wir ja Kraft unserer Stricknadeln nach Norwegen reisen.

Seit 2 Jahren habe ich jetzt die wunderbaren Garne vom Norwegischen Hersteller Sandnesgarn im Laden. Und da sie euch (und mir) so gut gefallen, wird die Palette immer größer. Neu in dieser Saison: die Qualität Smart, gerade in ganzen 24 Farben im Laden vorrätig.

Dieses Garn kommt nicht nur aus Norwegen, es eignet sich auch hervorragend um klassische oder auch moderne Norwegermuster daraus zu stricken. Nutzt diesen Herbst doch einfach, um euch mit dem 2-farbigen Stricken anzufreunden. Auch wenn die ersten Runden etwas holprig über die Nadeln rutschen, das legt sich bald. Stellt euch einfach vor, mit welchem Stolz ihr euren ersten Norwegerpullover tragt!

Falls ihr wie ich Probleme mit der Fadenspannung beim 2-farbigen Stricken habt, probiert mal den Strickfingerhut. Der ist ein tolles Hilfsmittel um die Fäden getrennt und unter Spannung zu halten.

Wenn euch als erstes Projekt der Norwegerpulli verständlicherweise zu ambitioniert ist, wie wäre es für den Anfang mit dieser Mütze? Oder ein bunter Schal an dem ihr in Ruhe verschiedene Muster probieren könnt?

Ihr seid schon geübt oder wagemutig und wollt gleich den Pullover? Dann gäbe es zum Beispiel dieses Modell oder diesen Pullover als Anleitung im Sandnes-Heft bei mir im Laden.

Alle Modelle lassen sich perfekt aus der schon oben erwähnten Smart stricken.

Und ihr wisst ja, wenn es klemmt und hakt helfe ich euch immer gerne weiter.

Und pssst: wenn es gar nicht klappt, die Socken links im Foto gibt es schon fertig zu kaufen 😉

Ein Loblied auf den Swoncho

Ein Loblied auf den Swoncho

Swo-was fragen sich jetzt sicher einige von euch. Meine Autokorrektur wollte gleich einen Poncho daraus machen. Das stimmt, zumindest zur Hälfte. Ein Swoncho ist eine Kreuzung aus einem Sweater und einem Poncho. Ein gestricktes Maultier also.

Swonchos werden mir seit einigen Tagen immer wieder von Ravelry unter meine Patternvorschläge gemischt. Abgesehen davon, dass ich sie schön finde, sind sie auch ein überaus praktisches Kleidungsstück. Wenn ich durch meinen Laden wirbel, würde ich mit einem Poncho regelmäßig die Regale leerfegen. Der Swoncho ist letztendlich ein weiter (ausgestellter) Pullover.

Bei genauerer Recherche stellte ich fest, das Teil ist gar nicht so neu wie ich dachte. Und eigentlich hab ich mir vor über 3 Jahren schon mal einen gestrickt: den Climb every Mountain von Heidi Kirrmaier kann man durchaus in diese Kategorie zählen.

Auch Stephen West hat das ein oder andere Swoncho-Modell unter seinen Entwürfen.

Aber mein derzeitiger Favorit ist der Sigh Poncho Sweater, ein flauschiges Schnellstrickprojekt. Entweder aus der KOS von Sandnes Garn oder der Meisterstück von Atelier Zitron. Das Ergebnis ist ein unkompliziertes Kleidungsstück das in den zugigen Büros oder Klassenzimmern des Winters 20/21 schnell übergeworfen wärmt.